flutseiten.de

Flutseiten ist eine Kunst-Plattform, eine Online-Ausstellung von Menschen die die Flut in der Ahr-Region erlebt haben und eine Initiative die durch die Kunst Geschichten von verschiedensten Menschen hörbar machen will, deren Leben durch diese Erfahrungen berührt wurde und sich umgeformt hat.

Jede Zeichnung, jede Fotografie, jedes Video und jedes Stück Musik, um nur einige wenige Medien zu nennen, ist der individuelle Ausdruck eines Menschen, ein Stück persönlicher Geschichte. Einige haben die Flut am eigenen Leib oder in der eigenen Region erlebt, andere durch Menschen die ihnen nahe stehen und wiederum andere haben als Helfer*innen prägende Erfahrungen gemacht. Für all diese Menschen galt und gilt die Einladung sich an flutseiten.de zu beteiligen und Werke einzureichen.

Innovativ bei Flutseiten ist es die Geschichte „von unten“ zu schreiben. Im Gegensatz zu herrschenden Medien bündeln die Beiträge auf der Website facettenreiche und vielfältige Perspektiven auf das historische Ereignis der Flut 2021 und welche Erfahrungen dadurch gemacht wurden.

Einige der präsentierten Arbeiten stammen aus Workshops die in Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und internationalen Künstler*innen veranstaltet werden und sowohl vor Ort als auch digital stattfinden. Die Idee hinter diesen Workshops ist es den teilnehmenden Menschen Raum für Ihren künstlerischen Ausdruck und die Beschäftigung mit ihren Erlebnissen zu geben. Neben dem physischen Wiederaufbau, der in seinen ersten Phasen notgedrungen Priorität hat, ist auch ein „seelischer“ Wiederaufbau wichtig. Dieser wird bei Katastrophen oft erstmal „geparkt“, doch das integrieren der entstandenen Erfahrung ist für das Leben danach genauso wichtig. Dafür kann die Kunst eine wertvolles Werkzeug sein und das in entspannter Runde zu ermöglichen und ohne den Druck ein möglichst „kunstfertiges“ Werk zu erzeugen, ist das Ziel der Workshops.

Joseph Beuys prägte einst den Begriff der „Sozialen Plastik“, in deren Tradition sich das Projekt stellt. Kunst hat die Kraft auf die Gesellschaft einzuwirken und alle Menschen sind fähig sich auf solche Weise „künstlerisch“ zu betätigen und ihre Lebenserfahrung mitzugestalten. Das kann genauso mit klassischen künstlerischen Medien passieren wie mit einem kreativen Umgang mit den Möglichkeiten und Herausforderungen des Lebens.

In diesem Sinne bringt flutseiten.de auch die Arbeiten von professionellen und nicht-professionellen Künstler*innen zusammen und inkludiert Initiativen und Interventionen in seinem Kunstbegriff, die für gewöhnlich nicht als Kunstwerk gesehen werden.

Flutseiten wird auf die Initiative des Künstlers Adrian Gutzelnig betrieben, ist nicht-kommerziell und wurde durch eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (in Zusammenarbeit des BBK Bundesverbands / Neustart Kultur) ermöglicht. Über flutseiten.de sollen die Beiträge für die Zukunft erhalten bleiben.